Russland 88 ( Russia 88 ) ( Rossiya 88 ) ( Russia Eighty Eight )

Russland 88 ( Russia 88 ) (DVD) (*)

Out of Stock

Ursprünglicher Titel: Rossiya 88
Wechselnder Titel: Russia Eighty Eight
Englischer Titel: Russia 88
Ton und Untertitel:
Englisch ( Subtitles )
Russisch ( Dolby Digital 2.0 )

Product Ursprung/Format:
United Kingdom ( PAL/Region 2 )

Laufzeit:
104 min

Längenverhältnis:
Anamorphic Widescreen (1.78:1)

Bonusmaterial:
Anamorphic Widescreen
Wechselwirkendes Menü
Szene Zugang

Film innen gefilmet und produziert:
Russland ( Russland, Osteuropa )

Vorbei Verwiesen:
Pavel Bardin

Vorbei Geschrieben:
Pavel Bardin

Schauspieler:
Petr Fedorov ..... Shtik
Kazbek Kibizov ..... Otets Shtyka
Aleksandr Makarov
Vera Strokova

Synopsis:

Russland: einstiges Weltreich, Militärmacht, politisches Schwergewicht, Land mit Perspektive. Die meisten dieser Punkte mögen bei genauerer Betrachtung auch heute noch auf das Riesenreich zutreffen. Doch eines scheint abhanden gekommen zu sein: die Perspektive. In einem Land ohne Hoffnung und Zukunft gedeihen Menschen, denen eben jene beiden Dinge genau so fehlen. Und das ist fatal. Denn aufzuwachsen ohne Hoffnung in einem Land ohne Hoffnung, begünstigt Neid, Missgunst, Hass, Wut. Wut auf alle und jeden, dem es scheinbar besser geht. 'Russland für Russen' ist der meist gesagte Satz des Films. Doch wenn man ehrlich ist, könnte es genauso gut 'Deutschland den Deutschen' heißen. Die Probleme der Leute, die Parolen der Nazis, die sich in der Gruppe Rossiya 88 zusammengefunden haben, sind die gleichen, das Land, die Gegend, die Stadt ist nur Hintergrund, beliebig austauschbar. Der Eindruck verstärkt sich noch, da der Film bewusst als scheinbare Insider-Dokumentation gestaltet ist. Kameramann Eduard ist selbst Mitglied der Gruppe - er will einen Propagandafilm für's Internet über Russia 88 drehen. Dabei gelingt es ihm bzw. dem wirklichen Kameramann des Films immer wieder, die Trost- und Hoffnungslosigkeit, des Landes und der Menschen einzufangen. Wenn die Gruppe bei einem alten und heruntergekommenen Denkmal steht, Bier trinkt und alle einfach nur vor sich hin ins Nichts starren, die Blicke über verfallene Industriebrachen gleiten und nirgendwo hängen bleiben, spürt man, dass diese Menschen keine Zukunft haben. Sitzen, trinken, schauen - das sind Hauptbeschäftigungen für Russia 88. Und auch hier wirken Menschen und Orte austauschbar, nur Platzhalter zu sein. Die Fahrt durch Sachsen-Anhalt nach Berlin sah nicht viel anders aus als das im Film gezeigte Russland. Auch in den Propagandafilmen, die sich als dezenter roter Faden durch den Film ziehen und eine innere Rechtfertigung für die Machart bilden, ist keine Hoffnung sichtbar, obwohl doch Stärke und Zuversicht proklamiert werden sollen. Da wird mit großer Theatralik und Springerstiefeln in Großaufnahme ein Pflanzenkeimling zertreten oder versucht, Nazi-Hetze in Fernsehsprache zu verpacken. Doch wirklich überzeugt und überzeugend wirkt das alles nicht. Die gesuchte Stärke und Zukunft lässt sich in faschistischen Tiraden nicht finden. So ergeht es Rossiya 88 so, wie die Bilder des Films es ankünden, wie die Blicke der porträtierten Menschen es verraten: sie haben keine Zukunft.

Diesen Artikel haben wir am Sonntag, 19. Juni 2011 in unseren Katalog aufgenommen.